Čačaks Schöne
Etwas unterhalb des Heimkehrerkreuzes auf dem Ahrweiler Berg findet der Wanderer eine ziemlich neu angelegte Obstpantage. Seitlich davor ist ein schwerer Dreiachs-Anhänger mit einem großen Wasserfass platziert, dessen dicker Schlauch die vielen kleinen Schläuche speist, die tröpfchenweise das kostbare Nass an die jungen Obstbäume abgeben. Noch sinnierte der gärtnerisch wenig bewanderte Spaziergänger und Fotograf über die Art der im Herbst wohl zu erwartenden Früchte, als Plantagenbesitzer Peter Krupp vom Obsthof in Bölingen höchstpersönlich mit seinem Traktor vorbeikam und den Tankwagen zur Wiederbefüllung anspannte. Ob das Pflaumen seien, fragte der Wandersmann. "Ja, das sind Zwetschen, eine Pflaumenart. Čačaks Schöne ist die Sortenbezeichnung", erklärt der Obstbauer. Der Name der Frucht leitet sich von der Stadt Čačak in Serbien ab. Die Frucht ist sehr groß, länglich-oval und hat weiches, gelbes Fruchtfleisch und schmeckt saftig-süß. Ende Juli bis Mitte August soll Pflückzeit sein. Peter Krupp macht sich Sorgen, wie es um seine ausländischen Erntehelfer steht. Ob diese überhaupt kommen können, fragt er sich zweifelnd. Auch andere Sorgen plagen Krupp: "Ob die Verbraucher ein vergleichsweise teures Edel-Produkt überhaupt noch kaufen können, oder ob sie bei geschrumpften Einkommen eher günstigeres Normalobst bevorzugen werden." Einfacher sind die Zeiten auch in der Landwirtschaft nicht geworden, so Krupp. Aber Hauptsache: "Bleibt gesund!"