Jede Menge Berliner und Würstchen
Die letzte Narren-Schlacht im Karneval 2020
Am Veilchendienstag feierte Lantershofen den Abschluss des diesjährigen Karnevals auf den Straßen des Dorfes mit einem bunten, durchaus beachtlichen Umzug. Erstmalig im Jahr 1976 hatten sich ziemlich spontan und ohne strenge Organisation die Lantesche Jecken zusammengetan und einen Karnevalszug durch das Dorf auf die Beine gestellt. Improvisieren und Spaß an der Freud hieß die Devise. Werner Schüttler und Doris Prange (heute Efferz) hießen damals die obersten Lantershofener Jecken. Woran es lag, dass sich in diesem Jahr kein Prinz und keine Prinzessin, jedenfalls nicht auf eigenem Wagen, gefunden haben, ist noch nicht abschließend diskutiert. Einer der Gründe dafür dürfte sein, dass die Proklamation des Prinzenpaares, Dreigestirns oder Einzelprinzen erst auf der Kappensitzung erfolgt und den Alaaf-Akteuren somit wenig Vorbereitungszeit verbleibt. Auch dem Seminar St. Lambert, das in den letzten Jahren regelmäßig einen Prinzen stellen konnte, gelang es diesjährig nicht, den „Burg“-Wagen mit einem „richtigen“ Prinzen zu besetzen. Trotzdem konnte Regens Dr. Volker Malburg blumen- und kamellewerfend mit seinen weniger gewordenen Burgknappen ein „staatses“ Bild vom Zustand der „Burg“ vermitteln. Also lautete die Devise für den Zug: „Et jeeht ooch ohne Prinz“.
Das Feuerwehrauto ist traditionell das anführende Karnevalsfahrzeug, dicht gefolgt von dem Tambourcorps der Junggesellen-Schützengesellschaft, das im Panzerknackerkostüm für schmissige Rhythmen sorgte. Wie schon seit etlichen Jahren waren mit Alaaf und „Spaß an der Freud“ die Kinder der Kindertagesstätte St. Katharina im Umzug mit dabei, verteilten leckere Süßigkeiten und setzten aus ihrer „Lantesche Puppenkiste" die Puppen nach dem Karnevalsmotto ein: „Lantesche jeht op et janze un löt de Poppe danze.“ Die „Großen“ vom Sportverein VfB Lantershofen wollten da nicht nachstehen, und ließen die Jecken tanzen, indem sie 3000 Berliner und jede Menge Kamelle unters närrische Volk brachten. Tüten und Tragetaschen der Besucher waren beim Abtransport prall gefüllt. Die Tanzgruppe Burggeister hatte „dat Hetz am rechte Fleck“, 25 Jahre sind sie im Karneval dabei. Heinz Bach öffnete auf dem Holder seine „Wueschköch“, Junggesellen und Brötchesmädchen verteilten die Würstchen samt Brötchen an die Karnevalisten. Der Bürgerverein warf Kamelle und Popkorn zu Hauf, die Theatergruppe präsentierte sich mit der Muppetsschow. Bei doch noch gutem Wetter, die Sonne ließ sich zeitweise blicken, sorgten die Musiker der Musikfreude Lantershofen für beste Stimmung im Straßenkarneval, die Feuerwehrkameraden des Löschzuges Lantershofen und das DRK für die Sicherheit der Zugteilnehmer.