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„Lantershofen ist ein Geschenk“

Von Thomas Weber |

Bischof Stephan Ackermann kam zum Abschluss der Feiern „1000 Lantesche Jahre“

Mitten in Lantershofen steht die Burg Lantershofen, die mit dem Studienhaus St. Lambert ein überdiözesanes Priesterseminar beherbergt. Nicht nur die räumliche Nähe bewirkt, dass Studienhaus und Dorfbevölkerung Seite an Seite leben. Und so genießt die katholische Kirche im Grafschafter Ort einen besonders hohen Stellenwert. Das wurde bei den Feiern „1000 Lantesche Jahre“ im vergangenen Jahr einmal mehr deutlich.

Gefeiert wurde die Wiederkehr der Schenkung des ganzen Ortes durch Kaiser Heinrich II. an das damals junge Erzbistum Bamberg mit seinem Kloster Michaelsberg. Und weil er Lantershofen ob des Studienhauses gut kennt, kam auch der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick zu den Höhepunkten der 1000-Jahr-Feier im vergangenen Mai. Nun stand der Abschluss des Festreigens an, auch dazu konnte man im Ort wieder einen Bischof begrüßen. Stephan Ackermann, Bischof von Trier, kennt Lantershofen noch viel besser, sieben Jahre arbeitete er hier als Leiter des Studienhauses. Dass man heute keine Orte oder Höfe mitsamt den dort lebenden Menschen mehr an die Obrigkeit verschenkt, begrüßte der Bischof bei der abendlichen Festmesse explizit, eines sei aber dennoch geblieben: „Lantershofen ist immer noch ein Geschenk“, so Ackermann, der die Aussage vor allem auf die lebendige Dorfgemeinschaft bezog, die er kennenlernen durfte.

Der Gottesdienst, den der Bischof unter anderem mit zusammen mit seinem Generalvikar Ulrich von Plettenberg zelebrierte, war Abschluss des letzten Feiertages des Jubiläums. Bereits am Nachmittag waren politische Vertreter gekommen, um vor allen Dingen mit denen zu feiern, die sich in der langen Vorbereitung des Festreigens und der Durchführung der vielen Veranstaltungen im Jahresverlauf verdient gemacht hatten. Landrat Jürgen Pföhler hatte als symbolischen Baum eine Elsbeere gestiftet, zu deren Pflanzung konnte Ortsvorsteher Leo Mattuscheck als Vorsitzender des Organisationsteams MdB Mechthild Heil, den Grafschafter Bürgermeister Achim Juchem und zahlreiche Gemeinderäte sowie als Vertreter des Landrats MdL Horst Gies willkommen heißen. Nach getaner Arbeit kam man zu Kaffee, Kuchen und Sekt in der Aula des Studienhauses Burg Lantershofen zusammen.

Dort wurde noch einmal Rückblick gehalten, aber nicht mit Worten, sondern mit einer rund halbstündigen Filmdokumentation. Ein Team hatte die Feiern übers Jahr begleitet und aus Fotos und bewegten Sequenzen eine interessante Zusammenfassung erstellt. Insgesamt 34 Veranstaltungen hatte es im Jahresverlauf gegeben, angefangen von einer offiziellen Eröffnung am Dreikönigstag des vergangenen Jahres bis hin zum Abschlussmesse am Freitag. Alleine das Festwochenende von Christi Himmelfahrt bis zum 2. Juni 2019 bestand aus 16 Teilveranstaltungen an vier Tagen, unter anderem der Festmesse, eines ökumenischen Gottesdienstes, eines kurzweiligen Kommerses, eines Volkslaufs, offener Höfe oder eines Rockkonzerts. Viele Vereine und Privatleute hatten sich engagiert.

Geblieben ist ebenfalls einiges, eine neue Dorfchronik ist erschienen, ein Bienenlehrpfad am Dorfrand, der zu einem Biotop führt, wo das ganze Jahr über immer irgendetwas blüht. Beim Multikultifest kamen sich die Lantershofen aus 28 Nationen näher und auch aus den Nachbarorten kamen Gratulationen. So wurde der Banngang zwischen Ahrweiler und Lantershofen wiederbelebt, während man aus Karweiler zum Jubiläum ein Feuerwerk als Geschenk erhielt. Der Film wird nun noch durch die Aufnahmen vom letzten Akt der Jubiläumsfeiern ergänzt und kann dann als USB-Stick für zehn Euro erstanden werden.