Kulturlant-Vorstand komplett bestätigt
Grafschafter Verein hat unter Corona-Bedingungen zu kämpfen
„Mal sehen, wie lange wir das durchhalten“, meinte Thomas Weber, Geschäftsführer des Grafschafter Vereins „Kulturlant e.V.“ bei der Mitgliederversammlung am vergangenen Mittwoch zu den kommenden Veranstaltungen unter möglichen Corona-Einschränkungen. Da tun sich viele Fragezeichen auf: kann es überhaupt Veranstaltungen geben? Wie viele Gäste dürfen kommen? Wie müssen Hygienekonzepte aussehen? Auf alle Fälle dürften die ab 3. Oktober geplanten Kulturabende unter Corona-Einschränkungen allesamt defizitär enden. Besonders prekär: dank eines sehr erfolgreichen Jahres 2019 hat der Verein hochklassige und damit entsprechend kostspielige Veranstaltungen gebucht. Weber nannte ein Beispiel: „Weil unsere Serie „Jazz ohne Stress“ in den beiden letzten Jahren jeweils ausverkauft war und gute Gewinne eingespielt hat, haben wir diese Gelder nun in ein Top-Programm für 2021 eingesetzt, dass mit dem angesetzten Eintrittsgeld selbst bei ausverkauftem Haus nicht gewinnbringend zu finanzieren ist.“ Kulturlant setzt nach jahrelangem Einsatz der Überschüsse in Infrastrukturmaßnahmen nun darauf, dass Programm qualitativ weiter zu verbessern.
Das hat sich bereits 2019 dargestellt, wie die 25 anwesenden Mitglieder der Jahreshauptversammlung erfuhren. 18 geplante Kulturveranstaltungen brachten mit durchschnittlich 250 Besuchern einen Zuwachs von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Viele Kabarett- und Konzertabende waren ausverkauft. Die Qualität hat aber auch ihren Preis, die reinen Veranstaltungen als Kerngeschäft des gemeinnützigen Vereins brachten unterm Strich ein Minus von knapp 10.000 Euro. Geld, dass der Verein in erster Linie durch den Verkauf von Getränken und kleinen Speisen, durch Spenden, Zuschüsse und Beiträge ausgleicht, so dass Schatzmeister Christoph Münch einen Jahresüberschuss von knapp 2.000 Euro bilanzieren konnte. Neben den Kulturveranstaltungen ist Kulturlant auch auf anderen Feldern tätig. Geschäftsführer Thomas Weber wies auf die Angliederung einer Theatergruppe oder das Angebot von Kinder- und Jugendkino hin. Herausragend im Jahr 2019 waren zudem das fünfjährige Bestehen, dass mit der Herausgabe eines Buchs gefeiert wurde oder die Umsetzung weiterer Veranstaltungstechnik durch den Trägerverein des Winzervereins nach einer Bezuschussung seitens der Gemeinde Grafschaft in Höhe von 31.500 Euro.
In diesem Jahr standen bei der Mitgliederversammlung die Wahlen des Vorstands an. Dabei wurden alle Vorstandsmitglieder in ihren Positionen einstimmig bestätigt. Den geschäftsführenden Vorstand bilden weiterhin die beiden Sprecher Marie-Luise Witsch und Udo Rehm, Geschäftsführer bleibt Thomas Weber, Schatzmeister bleibt Christoph Münch. Als Beisitzer bestätigt wurden Wilma Binzenbach, Peter Rieck und Dietmar Ulrich. Zudem wurden Anja Knieps und Marcus Stodden als Kassenprüfer wiedergewählt. Beide hatten dieses Amt auch zuletzt inne und dem Vorstand für 2019 die ordnungsgemäße Kassenführung bestätigt, so dass einstimmige Entlastung erfolgen konnte.