Maubich war nach zwanzig Minuten alle
55 Hefekuchen gingen schnell weg und wurden sogar ins Haus geliefert
Es geht in Lantershofen im Juli nichts ohne Maubichkuchen. Seit fast 60 Jahren nämlich lädt die Junggesellen-Schützen-Gesellschaft „St. Lambertus“ am dritten Juliwochenende zum Feiern ein. Im Mittelpunkt steht dabei ein Hefekuchen mit dem Belag gebackener Birnen und einer Menge anderer Zutaten, der Maubichkuchen. In diesem Jahr war das Fest wegen Corona extrem gefährdet, die Junggesellen wollten aber nicht auf den Verkauf verzichtet und boten Bestell- und Lieferservice an. Anfang Juli entschied man sich nach Lockerungen der Corona-Bekämpfungsverordnung, auch einen örtlichen Kuchenverkauf anzubieten. Den gab es am Sonntagnachmittag vor dem Winzerverein. Aber nur 20 Minuten lang, dann war auch der letzte Krümel weg. Hauptmann und Vorsitzender Tim Ley war bereits am frühen Nachmittag mit Vorstandskollegen auf Liefertour, rund die Hälfte der 55 Kuchen wurden denen zugestellt, die das „Lantershofener Gebäck“ lieber zuhause genießen wollten. Der Rest ging schnell über den Tresen. Das sorgte für einige enttäuschte Gesichter. „Gerade dafür haben wir ja angeboten, Kuchen vorzubestellen“, machte der Zweite Vorsitzende Marco Böhm klar, dass niemand auf seinen Maubich hätte verzichten müssen. Weil es in diesem Jahr nur ein Mini-Fest war, hatten die Junggesellen weniger ihrer im vergangenen Herbst gebackenen Birnenviertel hervorgeholt und weiterverarbeitet. An „normalen“ Maubichfesten werden bis zu 80 Kuchen angeboten, dieses Jahr waren es lediglich 55.
Dafür gab es vor dem Winzerverein am Sonntag bis zum frühen Abend Gelegenheit, bei einem kühlen Getränk wieder einmal zusammenzukommen. Und wenn man das in Lantershofen bei den Junggesellen tut, redet man in erster Linie über die Lambertuskirmes im September. Auch die wird unter Corona-Vorzeichen ihr Gesicht verändern. Wie, dass ist noch völlig offen. „Wir wollen soviel anbieten, wie machbar ist“, so Marco Böhm. Dazu wird man aber erst einmal die nächste Corona-Verordnung abwarten, um ein finales Programm aufstellen zu können. Derzeit ist noch völlig unklar, ob es zur Ermittlung eines Schützenkönigs kommen kann, ob es Kirmesbälle oder Festkommers geben kann oder ob Festzüge durch den Ort marschieren und Musiker dabei aufspielen. Ist dem so, dann benötigen die Junggesellen-Schützen Geld, denn die Kirmes ist ein Zuschussgeschäft. Und darum war es ihnen wichtig, dass auch in diesem Jahr Maubich verkauft werden konnte. Immerhin kann die Junggesellen-Schützen-Gesellschaft Situationen, wie sie derzeit vorherrschen, eine ganze Weile lang aushalten. „Wenn es dann mal knapp wird, haben wir auch noch in der Bürgervereinigung einen Förderverein im Rücken, der uns hilft“, so Marco Böhm.