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Am Lantershofener Bach

Von Dorf in der Zeit e.V. |

Insgesamt mehr als 3000 Kubikmeter Erde mussten vom Landesbetrieb Mobilität in Cochem-Koblenz bewegt werden bei der Renaturierung des Lantershofener Baches zwischen Kreisel und der Behelfsauffahrt zur Autobahn unterhalb des Regenrückhaltebeckens. Das Gebiet gehört zur Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Im Sommere 2013 begann nach längerer Planungszeit die Durchführung der Maßnahme. Auf ca. 300 Meter Länge wurde dem Bach, der dort seit dem Bau der Autobahn in einer Betonhalbschale floss, ein neues, großzügiges Bett geformt. Leicht schlängelnd zerschnitt er die damaligen Wiesen, auch dort, wo sich der Holzlagerplatz Braun befindet.

Heute sieht es dort ganz anders aus. Vom Bach ist so gut wie nichts mehr zu sehen. Beinahe vollständig ist der Bachlauf mit Büschen, Sträuchern, kräftigen Jungbäumen und bereits als Vollbäume anzusprechenden Großpflanzen dicht gesäumt. Nur an einigen Stellen kann man ungehindert von dem verbliebenen Wiesenbereich und dem Holzplatz Braun zur L 83 durchblicken. Die ehemalige Wiese zwischen verlegtem Bachlauf und der L 83 ist - wohl pflegelos- heute dermaßen zugewachsen, dass über kurz oder lang zunächst eine kräftige Verbuschung, danach eine Verwaldung zu erwarten ist. Ob dies den damaligen Planungsvorstellungen bzw. Erwartungen entspricht, ist hier nicht bekannt. Zwei 3-Meter-Bärenklau im oberen Rekultivierungsbereich geben Anlass zu der Befürchtung, dass diese unbeliebte und nicht ungefährliche Pflanze sich dort ein schönes Ausbreitungsplätzchen sucht. Einigermaßen offengehalten wird der Bereich nur noch durch die regelmäßige Mahd im Bereich des Braun’schen Holzplatzes. Auch diese nutzbare Wiese ist entlang dem Schwunge des Lantershofener Baches damals noch mit etlichen Bäumen bepflanzt worden. Ein zufälliger Passant: „Eine lobenswerte Renaturierung ist hier gelungen, aber vielleicht doch ein wenig überrenaturiert.“