Im Mädches Strunk
Der Wanderer, der von der Lambertuskirche in der Mitte von Lantershofen vorbei an landwirtschaftlichen Gebäuden einen Spaziergang über die Bahndammsbrück Richtung oberes Rottstück unternimmt, erreicht nach dem Passieren der Kirschplantage und den anschließenden Wiesen und Waldstücken im Bereich der Flur "Im Mädches Strunk" kurz vor dem Wegeabzweig zum Wasserwerk eine rustikale hölzerne Rastbank. Hier lädt die bisher stetig ansteigende Wegestrecke ein zu einer kleinen Rast, die den Blick entgegen der Wanderrichtung zum Rheine wenden und den Wanderer für den weiteren Anstieg des Weges bis zum Holzweiler Kreuz kurz durchatmen lässt. Schon auf der Bank "Im Mädches Strunk" lässt sich ahnen, dass mit dem Gewinnen der Höhe am "Weißen Hergott", wie das Holzweiler Kreuz auch genannt wird, der Weitblick sich noch viel weiter tragen lässt, tief bis ins rechtsrheinische Land mit seinen Bergen, die weit mehr als sieben sind. Neben Drachenfels, Wolkenburg, Petersberg, Nonnenstromberg, Lohrberg, Löwenburg und Großer Oelberg, den vermeintlich "Sieben Bergen" des Siebengebirges, gibt es eine Vielzahl weiterer Berge, welche den Landstrich jenseits des Tales des Rheins nicht nur optisch charakterisieren. Asberg, Geisberg, Himmerich und Breiberg sind einige der insgesamt vierzig Berghöhen, die auch zum Siebengebirge gehören. Dessen Name leitet sich nach Namensforschern sprachlich vom mundartlichen Begriff des „siffen“ (regnen) und „siefen“ (rinnen) zum Siefen- oder Siepengebirge ab. Der weitere Weg zum Hochpunkt der Wanderstrecke nach Holzweiler führt zum Holzweiler Kreuz ziemlich am Ende des Rottstücks im Bereich der Flur "Im Heidenpütz". Von hier aus ergibt sich der erwartete großartige Blick bis zum Siebengebirge, wenn auch heute am Sonntagmorgen die stärker werdende Kraft der Sonne durch aufsteigenden schleierhaften Dunst aus dem Tal des großen Flusses den Fernblick ins tiefe rechtsrheinische Land etwas trübt.