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Immer der Birne nach

Von Thomas Weber |

Rundweg bietet grandiose Ausblicke ins Ahrtal und auf das Siebengebirge

Der "Birnen-Rundwanderweg" ist mit einer stilisierten Birne gekennzeichnet. Zugegeben, der Name klingt ein wenig außergewöhnlich, sagt aber schon vieles über den 8,1 Kilometer langen Rundweg aus. Die Strecke wird offiziell als „leicht“ beschrieben, ist für Familien bestens geeignet. Man geht den Weg am besten im Uhrzeigersinn, um keinen der tollen Ausblicke zu verpassen. Wer mit dem Auto kommt, parkt am besten auf den Wanderparkplätzen an der Landstraße 83 zwischen Lantershofen und dem Tiefkreisel „An den Ulmen“. ÖPNV-Nutzer steigen an der Haltestelle „Winzerstraße Lantershofen“ der Buslinie 849 aus und gehen zunächst parallel der L 83 Richtung Ahrweiler. Von der L 83 nimmt man den geteerten Abzweig südöstlich von Lantershofen in die Felder. Von der L 83 nimmt man den geteerten Abzweig südöstlich von Lantershofen in die Felder. Kurz vor dem historischen Hohlweg „Schwallhüll“ geht es nach links in Richtung Kreisstadt, vorbei an Weinbergen auf beiden Seiten und mit Blick auf Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dort bilden Birnenrundwanderweg und Rotweinwanderweg eine Einheit. Am Ende des Weges wird es knifflig, es geht ein Stück den Berg hinauf und dann gleich wieder links, ehe sich die beiden Wanderwege in der Nähe des „Fliegenden Dachs“ trennen. Diese Holzkonstruktion ist ein Aussichtspunkt und eines von mehreren Objekten auf dem Birnenrundwanderweg, der nach Norden weiterführt und auf den nächsten Metern weitere Holzbauen wie die „Futterkrippe“ zeigt. Hier findet der Wanderer auch ein unlängst angelegtes Biotop, wo immer etwas blühen soll. Totholzhecke oder Insektenhotel laden Kleintiere ein, hier findet der Besucher die ersten Birnbäume, dazu ein überdachtes Holzgebilde, die sogenannte „spirituelle Tankstelle“. Gleich daneben hat der für den Weg verantwortliche Förderverein „Zukunft Lantershofen“ eine Streuobstwiese mit alten Obstsorten angelegt.

Vorbei an einem alten und aus Gründen der Sicherheit verschlossenen Tunnel unter der nie fertiggestellten strategischen Bahnlinie ins Ahrtal geht es auf Feldwegen durch Wald in Richtung Bölingen. An einem Wiesenrand steht das mehr als 50 Jahre verschüttete Peterskreuz, ein Wegekreuz, das 2015 bei Ausbaggerungen zum Vorschein kam und 2020 wiedererrichtet wurde. Am Waldrand, unweit des Asbacher Hofs, wartet mit dem „Vogelhäuschen“ eine weitere Sitzgelegenheit aus Holz. Jetzt geht es mit herrlichen Blicken in Richtung Siebengebirge nach rechts auf Ringen zu, der Ort wird aber buchstäblich links liegen gelassen, man schlägt den Rad- und Gehweg entlang der L83 ein. Der Wanderer umläuft jetzt die Lantershofener Tongrube, findet auf dem Weg eine weitere „Vogelkrippe“ und nur wenig später den „Birnensortengarten“ mit mehr als 50 verschiedenen Birnbäumen alter Sorten, allesamt gestiftet von Gönnern, denen auf einer Schautafel gedankt wird. Mitten in diesem Garten steht die Z-Bank, die in „abstandsfreien Zeiten“ 30 oder mehr Menschen einen Sitzplatz bietet.Zurück auf dem Rad- und Fußgängerweg erreicht man Lantershofen und wird durch den Ort geführt. An einigen Häusern erinnern Hinweistafeln auf das, was sich dort tat oder tut. Vorbei an der 1967 errichteten großen Hallenkirche und dem Studienhaus „Burg Lantershofen“ geht es in östlicher Richtung aus dem Ort heraus. Hier kann sich der Wanderer für den einfachen Wirtschaftsweg oder den alten Hohlweg „Schwallhüll“, der parallel verläuft, entscheiden, ehe er den Ausgangspunkt seiner Wanderung erreicht. Was dem Birnen-Rundwanderweg nach wie vor fehlt, ist eine Einkehrmöglichkeit. Aber es geht ja schließlich auch mit Rucksackverpflegung.