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Flurkreuze im Lantershofener Landstrich

Von Dorf in der Zeit e.V. |

Das Bölstertskreuz – Prothmann: Peters Kreuz

Der Wanderer, der von der Lantershofener Gemarkung „Im Weibrich“ den Weg nach Bölingen durch den kleinen Tunnel des alten Bahndamms Rech-Liblar vorbei am Distrikt „Im Bölstert“ mit seinen gelbbraunen Lößlehmwänden sucht, erreicht nach ansehnlicher Steigung beim Verlassen des Waldes linker Hand eine große, von kräftigen Bäumen umsäumte Wiese. Zwischen Baumschatten und flutendem Licht der morgendlichen Sonne fällt der Blick des Wanderers auf ein hohes Steinkreuz im satten Grün der Lichtung. Die mehr als mannshohe kreuzförmige Basaltstele aus dem Jahr 1722 erinnert an Henricus Kungen <Kündgen> und seine Frau Veronica Ulreich <Ulrich> von Bölingen, die das Kreuz damals wohl als erinnerndes Mahnmal gestiftet haben. Der Bann, in dem das Kreuz jetzt steht und der von der Lantershoner Flur über deren Grenze bis in den Ringener Distrikt reicht, nennt sich „Auf’m Bölstert“. Seit alters her haben Lantershofener Leute daher den gut sichtbaren Andenkenstein aus Basalt „Bölstertskreuz“ genannt. Heimatforscher Ottmar Protmann nennt es "Peters Kreuz" in seinem E-Buch "Kleinere religiöse Gedenkstätten in der Grafschaft". Mehrere Jahrzehnte war das Kreuz verschwunden, bis Mitarbeiter des Bauhofes es im Jahr 2015 bei Grabenreinigungsarbeiten neben dem Weg nach Bölingen zerbrochen wiedergefunden haben. Im Frühjahr 2020 stellte man es nach Renovierung an der Fundstelle wieder auf. Vor dem Verschwinden des Kreuzes soll es 50 Meter weiter oben auf der rechten Seite des Weges nach Bölingen am Ende der auslaufenden Böschung, die wohl eine Anschüttung ist, gestanden haben. Dort sei es im Laufe der Jahrzehnte im Graben zugewachsen und verschlammt.  

Heute steht das Kreuz auf der Ringener Flurseite linker Hand des Weges von Lantershofen nach Bölingen direkt neben der Flurgrenze zwischen Lantershofen und Ringen. Eigentlich gehört es auf die Lantershofener Seite gegenüber von Graben und Weg fünfzig Meter weiter nach oben, dorthin, wo es vor einigen Jahrzehnten ursprünglich gestanden hat.