Zum Inhalt springen

Nebel

Von Dorf in der Zeit e.V. |

Im Nebel ruhet noch die Welt, noch träumen Wald und Wiesen: Bald siehst du, wenn der Schleier fällt, den blauen Himmel unverstellt, herbstkräftig die gedämpfte Welt in warmem Golde fließen. Septembermorgen von Eduard Möricke.

Nebel hängt wie Rauch ums Haus, drängt die Welt nach innen. Ohne Not geht niemand aus, alles fällt in Sinnen. Leiser wird die Hand, der Mund, stiller die Gebärde. Heimlich, wie auf Meeresgrund träumen Mensch und Erde. Novembertag von Christian Morgenstern.

Seltsam, im Nebel zu wandern! Einsam ist jeder Busch und Stein, kein Baum sieht den anderen, jeder ist allein. Voll von Freunden war mir die Welt, als noch mein Leben licht war; nun, da der Nebel fällt, ist keiner mehr sichtbar. Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt, das unentrinnbar und leise von allem ihn trennt. Seltsam, im Nebel zu wandern! Leben ist Einsamsein. Kein Mensch kennt den andern, jeder ist allein. Im Nebel von Hermann Hesse.