LKW-Kolonne hilft beim Aufräumen im Ahrtal
Lastwagen sind im Tonwerk untergebracht
Aus Platzgründen ist der Verbleib einer Vielzahl von Helferfahrzeugen von THW, Bundeswehr und anderen sozialen und privaten Hilfsdiensten im Katastrophengebiet der Ahr nicht möglich. So werden vielfach auch in Grafschaft öffentliche Plätze und Straßen, aber auch private Wiesen oder Stellflächen örtlicher Unternehmen in Anspruch genommen. Schon früh nach der Flutkatastrophe belegten Teile des Roten Kreuzes den Sportplatz Lantershofen und die Mehrzweckhalle, wenig später folgte im Tonwerk Lantershofen eine Arbeitsgruppe von LKW-Fahrern mit zehn Mercedes-Zweiachs-LKW, die täglich, auch Samstag und Sonntags zu Aufräumarbeiten an die Ahr ausrücken. Die LKW-Fahrer stammen aus unterschiedlichsten Gegenden und treffen sich jeweils frühmorgens mit ihren Privat-PKW im Tonwerk, um dann zum Einsatz an die Ahr zu fahren.
Zustande gekommen ist die mehrwöchige Hilfsaktion über Christian Coutelle, Geschäftsführer der Mercedes-Daimler-Autohäuser AHG-Newel in Enkirch, Simmern und Cochem. Mit Freunden und anderen regionalen Unternehmen hatte er sich schon früh in die Hilfe für die Flutopfer an der Ahr eingeklinkt. Erste Aktionen waren die Spende einer Tankwagenladung mit Dieselkraftstoff und die Bereitstellung eines Wassertankfahrzeugs einer Spedition aus Traben-Trarbach einschließlich Fahrer. Coutelle: "Über mehrere Tage haben wir die Wasser- und Dieselversorgung einiger Ortschaften an der Ahr sichergestellt." Auch war Coutelle mit einem von einem befreundeten Bauunternehmer geliehenen Dreiseitenkipper unterwegs und brachte Schutt weg aus den betroffenen Gebieten. Hierbei konnten weitere Kontakte zur Bevölkerung und zu anderen Helfern geknüpft werden. So wurde Daniel Briel aus Sinzig zu einer wichtigen Bezugsperson. Briel hatte zu Spitzenzeiten mehr als achtzig Fahrzeuge, darunter schwere Radlader, Bagger und LKW koordiniert und so die Hilfe in der Katastrophenregion dahin gelenkt, wo sie am nötigsten war.
Auf eine spontane Anfrage bei Mercedes-Daimler hatte Coutelle zehn Dreiseitenkipper-LKW als gespendete Leihgabe zur Verfügung gestellt bekommen. Coutelle: "Aufgrund des enormen Platzbedarfs haben wir hierzu eine eigene Basisstation im Tonwerk Lantershofen eingerichtet. Derzeit sind unsere freiwilligen Fahrer und Leih-LKWs alle noch im Einsatz, das sind immerhin 14 Helfer mit jeweils einem Fahrzeug.“ Coutelle weiter: "Ohne die Hilfe befreundeter Unternehmen und einem funktionierenden Netzwerk wäre eine solch große und private Hilfsorganisation überhaupt nicht auf die Beine zu stellen". Auch viele Geldspenden konnten über einen Lions-Fond entgegengenommen werden. "Sie werden zielgerichtet eingesetzt," so Coutelle. Gegenüber seinen Mitarbeitern, Fahrern, Helfern und Freunden zeigt er sich sehr dankbar: "Sie alle unterstützen die Aktion durch Spenden, Anpacken, Disposition und Organisation. Das ist echt spitzenmäßig!"