Am Aschermittwoch ist alles vorbei...
Viele der heute noch gesungene Karnevalslieder stammen von Jupp Schmitz (1901-1991), einem Kölsche Unterhaltungskünstler und Lieder- und Krätzchensänger. So ist auch der Karnevalsschlager "Am Aschermittwoch ist alles vorbei" eines seiner vielen Werke, das man in der Karnevalszeit täglich hundert Mal zu hören bekommt. In dieser Karnevalssaison hat man es kaum gehört, auf keinen ausgelassenen Sitzungen, Umzügen und Feiern hörte man diesen und andere Schlager, kein Alaaf und Helau gaben Anlass zum sonst geübten Narrentreiben und dauerndem Trällern des Ohrwurms. Keine Schwüre von Treue, von Leichtsinn, Pokal und Karneval. In diesem Jahr ist der Aschermittwoch plötzlich gekommen. Ohne Schunkeln, Bützchen, Kamelle und feuchte Umarmungen. So setzt auch am heutigen Aschermittwoch die Zeit der Ein- und Umkehr und die Zeit eines Neuanfangs mit der kirchlichen Buß- und Fastenzeit plötzlich ein, ohne dass der gläubigen Besinnung karnevalistische und unbekümmerte Freude, Spaß, Frohsinn und jeckes Treiben vorausgegangen wären.
Wenn alles vorbei ist, geht es aber mit Neuem weiter. Auch mit der Hoffnung, dass der nächste Karneval wieder ein ordentlicher Karneval im Sinne von Jupp Schmitz wird: "Am Aschermittwoch ist alles vorbei (ist alles vorbei), die Schwüre von Treue, sie brechen entzwei (sie brechen entzwei), von all deinen Küssen darf ich nichts mehr wissen, wie schön es auch sei, dann ist alles vorbei. Trink auf die Freude, denn heut ist heut, das was erfreut, hat noch nie gereut, fülle mit Leichtsinn dir den Pokal: Karneval, Karneval. Hast du zum Küssen Gelegenheit, Mensch dann geh ran mit Verwegenheit, sag niemals nein, wenn das Glück dir winkt, bald das Finale erklingt: Am Aschermittwoch Ist alles vorbei (ist alles vorbei), die Schwüre von Treue, die brechen entzwei (sie brechen entzwei), von all deinen Küssen, darf ich nichts mehr wissen, wie schön es auch sei, dann ist alles vorbei." (Lied aus dem Jahr 1953 von Jupp Schmitz 1901-1991)