Vor 100 Jahren: Neuverpachtung in der Wirtschaft Krupp
30. Juni 1921. Die Ahrweiler Zeitung von diesem Tage berichtet auf der ersten Seite in ihrer Hauptrubrik „Politischen Nachrichten“ aus dem Reichstags-Hauptausschuss, der sich mit dem "gesamten Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1921" beschäftigte. Fehleinnahmen sollen "durch Erhöhung der Sätze bestehender Steuern sowie durch neue Steuern aufgebracht werden". Im Hauptausschuss des Landtags hob der Handelsminister Fischbeck hervor, „daß eine schwere Kohleknappheit bevorstehe. Im Sommer sei ein arbeitstäglicher Ausfall von 40.000 Tonnen zu erwarten. Die Vorräte seien aufgebraucht, so daß trübe Zeiten hinsichtlich der Kohlevorräte bevorstünden.“ Weiter berichtet die Zeitung, in einer Sitzung des Aufsichtsrates der Reichskartoffelstelle sei mitgeteilt worden, dass die Verwaltungsabteilung der Reichskartoffelstelle zum 1. Juli aufgelöst werde. Berichtet wird auch über die Einnahmen der Post, die siech im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt haben, Trotzdem sei das Defizit der Post gewachsen. Friedensvertrag und Zwangsmaßnahmen, Entschädigungsfragen, die bevorstehenden Kriegsbeschuldigtenprozesse und die Unruhen in Oberschlesien sind weitere Themenbereiche des Tagesblattes.
In der Wirtschaft Krupp in Lantershofen, die in späteren Jahren Gaststätte "Zur Post" genannt wurde, fanden regelmäßig Verpachtungen und Versteigerungen von landwirtschaftlichen Grundstücken statt. So annonciert in der Tagesausgabe vom 30. Juni 1921 der Versteigerer Christian Klein in der Ahrweiler Zeitung eine öffentliche Versteigerung in diesem Lantershofener Lokal von Weinbergs-Parzellen der Geschwister Anna und Hubertine Schütz und für eine Neuverpachtung ihrer bisher verpachtet gewesenen Grundstücke, der eine Pacht-Aufkündigung in der gleichen Zeitungsausgabe vorangegangen war. In ihrer täglichen Rubrik „Im Kreise“ berichtet die Ahrweiler Zeitung weiter von einer „großen Tagewanderung des Eifelvereins nach Maria Laach und zum Laacher See.“