Dietrich Negenborn hat die Figurengruppe 1978 komplett übermalt
Neues zur Renovierung der Figurengruppe 1978
Ans Licht brachte jetzt die in Maria Laach laufende Renovierung der Figurengruppe des Josefskapellchen zwei frühere Restaurierungsgsdaten. Auf der Rückseite der Figur „Der sterbende Heilige Josef“ fand Restaurator Albert Groz aus Maria Laach das Datum und die Namen der Künstler, die für vormalige Renovierungen im Jahr 1978 und möglicherweise in den 1930er Jahren verantwortlich waren. Mit blauer Oelfarbe hatte Maler Dietrich Negenborn seinen und den Namen von Malermeister Max Schneider, beide aus Lantershofen, vermerkt. Daher ist die Übermalung 1978 durch Dietrich Negenborn als gesichert anzusehen, für Max Schneider ist das Jahresdatum nicht mehr eindeutig lesbar. Beide Künstler haben den Figuren ihre eigenen künstlerischen Vorstellungen „verpasst“, so dass mehrere Farbschichten vorhanden sind.
Elisabeth Kriechel, geschiedene Ehegattin von Maler Dietrich Negenborn, freut sich heute, dass der Renovierungsauftrag nach Maria Laach gegangen ist, hat sie damals doch mit ihrer Familie „vielfältige Beziehungen zum Kloster und seinen Künstlern gepflegt“, wie sie sagt. Die Steinmetzabteilung der Laacher wollte ihren Sohn Urban als Steinmetzlehrling gewinnen. Dieser hatte nach einer Woche Probezeit zwar die Prüfung sehr gut bestanden, ihm gefiel es aber sonst nicht so gut: „Alles wie im Mittelalter,“ war sein Kommentar. Zur Renovierung der Figurengruppe im Jahr 1978 durch Dietrich Negenborn kann Elisabeth Kriechel noch einige Ausführungen machen: „Ja, unser Sohn Urban hat seinen Vater bei der Restaurierung jeden Tag begleiten müssen, es war in den Ferien. Dieter war nach seinen beiden Verkehrsunfällen körperlich beeinträchtigt, so dass Hilfe durch Urban, damals zwölf Jahre, angesagt war. So wurde in der Brennerstraße 28 täglich der Handwagen mit allem Nötigen gepackt, und die beiden sind dann ganz schön lange morgens früh schon zum Kapellchen losgezogen.“
Dietrich Negenborn wird diese Arbeiten ehrenamtlich erledigt haben, kaum vorstellbar, dass die damals noch selbstständige Gemeinde Lantershofen ihm hierfür etwas bezahlt hätte, außer vielleicht die Farben. Auch Elisabeth Kriechel meint, er habe hierbei ehrenamtlich gearbeitet und sich daher auch das Recht genommen, es anders zu machen. Er habe sich die Freiheit des Gestaltens genommen. Kriechel weiter: „Das war viel Arbeit. Ich brachte ihnen oft Pausenbrote und Kaffee zum Kapellchen. Aber ich war nie so recht einverstanden, wenn Dieter Skulpturen restaurierte. Er brachte zu viel von seiner eigenen Art hinein.“ Maria-Laach-Restaurator Albert Groz merkte unlängst an: „Die Figurengruppe war ursprünglich viel farbiger, viel kräftiger und bunter.“ So sollen die drei Heiligenfiguren demnächst auch wieder aussehen, dies ist wohl die gemeinsame Auffassung des Künstlers ebenso wie die seiner Auftragsgeberin Gemeinde Grafschaft. Demnächst wird man sehen.