100 Jahre zuvor: Prozession im Mai zum Marienkapellchen
20. Mai 1921. In zunehmenden Maße ist das idyllische Marienkapellchen auf der Neuenahrer Heide bei Carweiler der Zielpunkt der Spaziergänger und Sammelstätte frommer Beter, namentlich in der letzten Zeit, nachdem es einer gründlichen Restaurierung unterzogen worden ist. Wie üblich, wird auch in diesem Jahre der Maimonat durch eine Prozession von der Carweiler Kirche zum Kapellchen geschlossen, und zwar am Pfingstsonntag 4.30 Uhr ziehen wir aus, nach der Ankunft ist Predigt und Andacht, zum Schlusse in der Pfarrkirche Tedeum und Segen.
31. Mai 1921. Die von Pastor Bauseler im vorigen Jahr erstmalig eingeführte Muttergottes-Andacht im Freien bewies am letzten Sonntag ihre Volkstümlichkeit und Beliebtheit. Viel mehr Andächtige nahmen heuer als voriges Jahr daran teil, eine fast unübersehbare Menge, auch viele aus den Nachbar-Orten. Dieser feierliche Abschluss des Mai-Monats gestaltete sich so zu einer öffentlichen Kundgebung. Um 1/2 6 Uhr bewegte sich die Prozession nach der Muttergotteskapelle in der Nähe der Neuenahrer Heide. Nach einem mehrstimmigen Gesangsvortrag des Kirchenchores hielt Pastor Bauseler eine zu Herzen gehende Predigt, die das Jugendleben der Gottesmutter der heutigen Zeit zum Vorbilde empfaht; die sich anschließende Andacht im Freien war herzerhebend. Kirchen- und Marienchor sangen dann noch schöne Lieder. Den Schluss bildete feierliches Tedeum mit sakramentalem Segen in der Pfarrkirche.