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Erinnerungen an...

Von Dorf in der Zeit e.V. |

Leo Efferz (1927 - 1998)

Vor 23 Jahren verstarb am 25. August 1998 Leo Efferz aus Lantershofen im Alter von 70 Jahren. Nach Schule und Ausbildung zum Brenner und Winzer in einer hiesigen Brennerei hat Leo Efferz die dörfliche Gemeinschaft in Lantershofen in den Nachkriegsjahren mit aufgebaut und entschei­dend geprägt. So hat er sich jahrzehntelang in den Lanters­hofener Ortsvereinen und Gremien wie zum Beispiel im Männergesangverein Cäcilia und in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert und hatte hier in vielen Bereichen Verantwortung übernommen.

Schon 1942 trat Leo Efferz 15-jährig in die Freiwillige Feuerwehr Lantershofen ein, setzte sich 45 Jahre lang aktiv für den Schutz seines Dorfes ein­ und war 30 Jahre auch stellvertre­tender Wehrleiter. 1947 trat er in den Männergesangsverein „ Cäcilia" Lantershofen als akti­ver Sänger ein. Von 1950 bis zuletzt war er dort in verantwort­licher Position im Vorstand und 21 Jahre davon als Vorsit­zender. 1976 ernannte der Verein ihn zu seinem Ehren­vorsitzenden. Unvergessen ist auch sein Einsatz für die Thea­tergruppe des MGV, die bis 1960 mit ihren Aufführun­gen für Glanzpunkte im Dorfleben sorgte. "Als Vorsitzender hatte er in seinem Amt gegen viele organisorische und finanzielle Widrigkeiten und Sorgen zu kämpfen, musste oft 'den Laden zusammenhalten' und die Aktiven per wöchentlicher Rundschreiben zur Teilnahmen an den Chorproben ermahnen. Sein 'Hauptquartier' war seine Arbeitsstätte in der Brennerei Schütz, da liefen alle Fäden zusammen," so erinnert sich heute Heinz Klaes, späterer Vorsitzender im MGV.

Mit sei­nem Humor und seiner Vor­liebe für verschmitzte Anek­doten war Leo Efferz auch Motor beim Wieder­aufbau des Lantershofener Karnevals, den er viele Jahre als Sitzungspräsident leite­te. Als ge­bürtiger Lantershofener, der sich für die Geschichte, die Traditionen und die Alltags­kultur seines Heimatdorfes interessierte, war es ihm auf den Leib geschrieben, daß er als Chronist und später als Ehrenchronist von Beginn an und über Jahrzehnte hin­weg die großen Ereignisse und die kleinen Geschichtchen des Ortes aufschrieb und archivierte. Peter-Josef Schütz schrieb über ihn als Schriftführer der Bürgervereinigung: "Leo Efferz war von der Gründung unseres Bürgervereines an im Vorstand tätig. Für ihn waren Heimatliebe und Vereinsverbundenheit keine leeren Worte, sondern Ideale, die er mit Leben erfüllte."         

Auch in den politischen Gremien übernahm Efferz Verantwortung für seinen Ort. Seit seiner Wahl im Ok­tober 1960 in den Rat der da­mals noch selbständigen Ortsgemeinde Lantershofen gehörte er diesem als Mitglied und Beigeordneter bis zu des­sen Auflösung 14 Jahre lang ununterbrochen an. Auch nach seiner aktiven Ratszeit wurden seine Ratschläge von allen Seiten geschätzt. Sein detail­liertes Wissen um die Was­serversorgung und die Ab­wasserentsorgung des Dor­fes war unverzichtbar. Aber auch für den Sport schlug sein Herz: So gehörte er 1961 zum Gründungsvorstand der da­maligen DJK, dem heutigen VfB Lantershofen, und blieb ihm bis zum Schluß treu. Auch die Tischtennisfreun­de des TTC KarLa konnten sich jahrzehntelang auf sei­ne Unterstützung verlassen. Als Brenner und Winzer war Efferz der Natur eng ver­bunden und fühlte sich für den Erhalt des landschaftli­chen Charakters unserer Re­gion verpflichtet. Dies brachte er unter anderem auch in seinem Engagement in der Winzer- und Weinbru­derschaft Ahrweiler zum Ausdruck.