Vor fast 100 Jahren starb Anton Schaaf, genannt Toni
Am 10. Oktober 1922, also vor fast 100 Jahren, starb als Vater dreier Kinder – Franz, Hildegard und Werner - in Koblenz-Neuendorf im noch jungen Alter von 41 Jahren Anton Schaaf, genannt Toni, an einer Blinddarmentzündung. Er starb nur wenige Monate später als seine Frau Maria, die bei der Geburt ihres dritten Kindes - Werner - im Kindbett verstarb. Bestattet wurden beide im Jahr 1922 auf dem Hauptfriedhof in Koblenz in einem Familiengrab, in welches nach dem Krieg auch weitere Familienmitglieder beigesetzt wurden. Tongrubenbesitzer Toni Schaaf war Sohn von Peter Josef Hermann Schaaf (1851-1901), der im Jahre 1900 das Kettiger Thonwerk Schaaf & Cie. in Koblenz-Neuendorf gegründet hatte.
Nach dem Tod von Toni Schaaf erwarb man für das Grab von Maria und Toni Schaaf einen ansehnlichen Basaltstein, auf dem die Namen und Lebens- und Sterbedaten der Verstorbenen eingemeißelt sind, flankiert von zwei Posaune blasenden Engeln, zwei Sternen und einem Kreuz. Eine außergewöhnliche Besonderheit jedoch weist der Grabstein bei der Inschrift Toni Schaaf mit dem eingehauenen Zusatz „Tongrubenbesitzer“ auf. Dies fand Thomas Schaaf, Enkel von Toni Schaaf und heutiger Miteigentümer der Tongrube Lantershofen, für so bemerkenswert, dass er sich bei den Eigentümern der Familiengrabstätte schon vor einigen Jahren um den Grabstein als erhaltenswerten Erinnerungsstein an den Tongrubenbesitzer bemüht hatte.
Kürzlich war es nun soweit, die Ruhezeit der Grabstelle war abgelaufen und musste abgeräumt und freigemacht werden. Der Koblenzer Steinmetzbetrieb Bode übernahm die Arbeiten und verbrachte den ehemaligen Grabstein mit dem Sockel zunächst in seine Werkstatt. Bode: "Ein sehr schöner Stein. Aus Basalt." Hier konnte Thomas Schaaf, auch Geschäftsführer des Bergbaubetriebes Kettiger Thonwerke, zu dem die Tongrube Lantershofen gehört, das historische Erinnerungsstück mit einem Klein-LKW abholen, nach Grafschaft-Lantershofen befördern und dort nach einer grundlegenden Reinigung im Grubenbereich an exponierter Stelle aufstellen. Thomas Schaaf: „Ich freue mich sehr, dass wir ein solch stattliches Zeugnis familiärer und firmenmäßiger Geschichte auch für Kunden und Besucher der Tongrube erhalten konnten.“ Die Tongrube Lantershofen hat arbeitstäglich Publikumsverkehr, sie wird noch einige Jahre lang mit unbelastetem Erdaushub verfüllt, rekultiviert und renaturiert werden. Schaaf weiter: „Für interessierte Kunden, Anlieferer und Tonabholer werden wir gelegentlich im Bereich des Erinnerungssteines eine Informationstafel aufstellen, die zum ‚Tongrubenbesitzer‘ Toni Schaaf und zur Geschichte der Tongrube weitere Informationen bereithält.“