Josef, Maria und Jesus sind zurück im Kapellchen
Die Figuren waren in Maria Laach zur Restaurierung
11.9.2021. Lange hat es gedauert, aber jetzt ist sie zurück: Die Terracotta-Andachtsgruppe "Sterbender Josef" mit Jesus und Maria aus dem Josefskapellchen am oberen Ortseingang von Lantershofen. Im Zuge einer Gesamtrenovierung des Kapellchens außen und innen hatte die Gemeinde Grafschaft als Eigentümerin auch für die Restaurierung der Figurengruppe mehrere Ausführungsangebote eingeholt. Malermeister und Restaurator Albert Groz aus Maria Laach hatte daraufhin den Auftrag erhalten. Die Erneuerung der Farbgebung der Figurengruppe ging mit einer umfassenden restauratorischen Behandlung einher, deren Ziel es war, die ursprüngliche Farbgestalt der Figuren wieder zum Vorschein zu bringen bzw. wieder herzustellen. Restaurator Groz hatte hierzu an den Figuren mehrere Stellen der alten, später mehrfach übermalten Farbschichten freigelegt und hieran die neue Farbgebung ausgerichtet. Bekannt waren frühere Übermalungen durch die Lantershofener Maler Max Schneider in den 1930er Jahren und Dietrich Negenborn im Jahr 1978.
Schon seit langen Jahren hatten sich Monika Steinborn und ihr kürzlich verstorbener Mann Peter Steinborn um das Kapellchen gekümmert, hatten Blumen und einige kleine Sträucher im Umfeld der kleinen Kirche gepflanzt und Anlagen und Kapellchen regelmäßig gepflegt. Einer besonderen Aufmerksamkeit hatte sich das Josefskapellchen und die Andachtsgruppe „Sterbender Josef“ immer zum Fronleichnamsfest im Mai erfreut. Mit Fahnen, Abordnungen, Priestern, Monstranz und von der Feuerwehr getragenem „Himmel“ war dann die Fronleichnamsprozession von der Pfarrkirche St. Katharina aus durch die Felder zum dritten Altar an das Josefskapellchen gezogen. Seit Jahrzehnten errichtete hier zu Fronleichnam die örtlich ansässige Bergbaufirma Kettiger Thonwerke diesen Altar. Weit offen stehen an diesem Tag die beiden Türflügel, große Fahnen wehen rot-weiß im Wind. Vor dem Kapellchen im Rund von grünen Maienbäumchen ist der Altartisch weiß gedeckt und mit goldenem Kreuz und großen Blumenschalen geschmückt. Im Inneren brennen jetzt viele Kerzen zu Ehren des Heiligen Josef, von Maria und Jesus.
Besonderes Interesse fand das Kapellchen und die Renovierung auch beim Lantershofener Geschichtsverein Dorf in der Zeit e.V., dessen Vorsitzender Thomas Schaaf als Hobbyfotograf und -dorfchronist die Renovierung von Kapellchen und Figurengruppe begleitet hatte. Schaaf besuchte Malermeister und Restaurator Albert Groz in Maria Laach bei seiner Arbeit an den Figuren Josef, Maria und Josef und ließ sich die fälligen Arbeitsschritte erläutern. Schon die umfangreichen Vorarbeiten wie Schleifen und Grundieren und auch die neue Farbgebung nach altem Vorbild konnten in der in der Malerwerkstatt Maria Laach überzeugen.
Wegen der Flutkatastrophe an der Ahr verspätete sich die Rückführung der Figuren etwas, aber doch noch rechtzeitig zur Kirmes hatte Malermeister Groz den Termin für Samstag vor dem Schützenfest vorgeschlagen und um Aufschließen des Kapellchens gebeten. So freuten sich Monika Steinborn und Thomas Schaaf sehr, als Restaurator Albert Groz und sein Geselle die drei Figuren in ihrem neuen Glanz wieder ins gemeindliche Kapellchen an ihren alten Platz brachten und aufeinander abstimmten. Schaaf und Steinborn sprachen dem Restaurator und seien Gehilfen Anerkennung und Dank für das gelungene Werk aus. Anschließend stellte man fest, dass der Steintisch, auf dem die Figuren ruhen, einer Überarbeitung bedarf, da sich trotz intensiver Vorreinigung nicht alle Schadensbilder beseitigen ließen. Nach einem Abschlussfoto vor den Figuren empfahl Groz, man könne eventuell für eine dezente Beleuchtung sorgen, vielleicht auch Solar betrieben. Auch stellte er fest, dass die beiden Holztüren einen Neuanstrich verdient hätten. Thomas Schaaf wird die Anregungen an die Gemeindeverwaltung weitergeben.