Lantershofen feierte mit der Bevölkerung zwei Tage lang
Ständige Falschalarmierungen belasten Motivation Feuerwehr
Ein kühles Bier oder eine Limo, auf der Hand eine Bratwurst. Bei der Löschgruppe Lantershofen stand der alljährliche Tag der offenen Tür, also das Sommerfest der Wehr an. Rund ums Spritzenhaus sorgte das Team von Löschgruppenführer Rolf Ahrend und seinem Stellvertreter Harald Schäfer dafür, dass es den Gästen an nichts mangelte. Dabei hätten es nach Aussagen der beiden zum Dämmerschoppen am Samstagabend ruhig noch ein paar mehr Besucher sein können. Im kleinen Festzelt blieben einige Plätze leer. Denen, die gekommen waren, tat das keinen Abbruch. Man unterhielt sich prächtig in lauer Sommernacht. Bei den Kameraden der Wehren aus Leimersdorf, Bengen und Ahrweiler dürfte es in allererster Linie im Gespräch mit ihren Lantershofener Gastgebern um Feuerwehrthemen gegangen sein, zumal der Grafschafter Wehrleiter Achim Klein für alle Fragen zur Verfügung stand. Auch sein Kollege aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, Stadtwehrleiter Marcus Mandt, war unter den Gästen.
Aktuelle Themen haben die Wehren derzeit genug, in der Grafschaft wurde unlängst Aufträge zur Umstellung auf den Digitalfunk vergeben. Als ruhig bezeichnete Rolf Ahrend die aktuelle Einsatzlage in diesem Jahr, nach einem turbulenten Vorjahr mit Starkregen und der Flutkatastrophe im Ahrtal sind die Wehren froh, nicht erneut über Gebühr gefordert zu sein. Wären da nicht die derzeit wieder steigenden Zahlen von Falschalarmen, ausgelöst durch Brandmeldeanlagen im Innovationspark Rheinland. Zu allen Tages- und Nachtzeiten kommt es derzeit zu Alarmierungen, weil in einem der großen Werke in Ringen wieder ein Rauchmelder anschlug. Bei Süßwarenproduzent Haribo sind alleine 60.000 Melder verbaut, auch in Bereichen von Silos, wo immer wieder Mal Staub aufgewirbelt wird. Darauf, aber auch auf Rauch oder Hitze, reagieren die Melder. Dass der Blick auf die Anzeige beim Piepser oder der App der Wehren den einen oder anderen der Wehrleute dazu bewegt, nicht auszurücken, möchten Ahrend und Schäfer nicht sagen. Dass diese Alarmierungen nicht förderlich für die Motivation sind, zeigt aber die immer geringer werdende Mannschaftsstärke bei der Alarmierung „Brandmeldeanlage im Innovationspark.“ Seit Jahren wird Abhilfe gefordert, sei es durch ein Werksfeuerwehr oder eine Ersterkundung vor Ort. Denn die Wache bei Haribo ist rund um die Uhr besetzt. „Man kann froh sein, dass noch nichts passiert ist,“ drückte es Harald Schäfer aus. Denn jede Alarmierung sorgt dafür, dass die Wehrleute rasch zum Spritzenhaus fahren und die Wehren danach versuchen, in der vorgegebenen Zeit am gemeldeten Objekt zu sein. Das birgt Gefahren.
Daran musste die Wehr am Sonntag nicht denken, als sie zum Durst löschen antraten. Befreundete Wehren und Vereine waren gekommen. Die Kinder hatten dank Bert Simons, Julia Herz und Axel Hergarten Spaß an Wasserspielen. Auf der Hüpfburg wurde getobt, während Matthias Schäfer die Ausrüstung des Feuerwehrfahrzeugs erklärte. Groß war die Freude auch über einen Laptop, den die Lantershofener Familie Wahisi der Wehr zu Schulungszwecken spendete.