Negenborn-Stilleben ist in Ahrweiler über der Flut geblieben
Jürgen Seul aus Ahrweiler hat mit seiner Frau die Schrecken der Flutnacht im Juli 2021 noch in den Knochen sitzen. In der Brückenstraße wohnen die beiden in einem netten Häuschen direkt an der Ahr. Wie fast überall an der Ahr, ist das Haus eine einzige Baustelle, trotzdem aber im ersten Stock jetzt wieder bewohnt, nachdem das Ehepaar einige Monate hat woanders unterkommen müssen. Nach einem Hinweis der ehemaligen Ehefrau von Dietrich Negenborn hatte Jürgen Seul wegen eines eigenen Negenborn-Bildes Kontakt mit dem Geschichtsverein "Lantershofen - Dorf in der Zeit e.V." aufgenommen und eine Inaugenscheinnahme des Gemäldes angeboten. Dessen Vorsitzender nahm die Einladung dankend an und zeigte sich vor Ort erschreckt über die sichtbaren Verwüstungen im Hause und des Grundstücks Seul, in der Brückenstraße und dem gegenüberliegendem Ahrufer, wo sich die schwer getroffene Dr. von Ehrenwall´schen Klinik entlang der jetzt friedlich dahinfließen Ahr fast bis zum Ahrtor hinsteckt. Seul zeigte sich erleichtert, dass dank guter Versicherungsverbindung und ordentlichem Handwerkereinsatz die Entkernung und Wiederherstellung des unteren Wohnbereichs gute Fortschritte macht, wenn auch das Leben auf der ersten Etage und dem kleinen Dachgeschoss noch stark eingeengt und behindert ist. Im Dachgeschoss hatten die Seuls auch die Flutnacht überstehen müssen, ein schreckliches Erlebnis, wie Jürgen Seul berichtete. In der obersten Etage befand sich auch das Negenborn-Bild, das mit 1,26 x 0,72 Metern (ohne Rahmen) als nicht besonders klein anzusprechen ist. Es zeigt ein sogenanntes Stillleben mit Früchten, Blumen, Küchengerätschaften und einem liegenden Weinkug in leuchtenden und schattigeren Partien. Jürgen Seul hat es noch nicht vor langer Zeit aus dem Nachlass seines verstorbenen Onkels Walter Weiland aus Düsseldorf, einem früheren beruflichen Weggefährten und engen Freund des Malers, überlassen bekommen. Wegen eines weiteren, kleineren "Negenborn"-Bildes im Familienbesitz will sich Seul gelegentlich um ein Foto bemühen und dem Geschichtsverein "Lantershofen - Dorf in der Zeit e.V." übermitteln.