Gute Laune auf niederländisch
Mit dem Konzert "Holland Hup" meldeten sich die Lantershofener Musikfreunde vor vollem Haus zurück
Nach zwei Jahren Corona bedingter Pause hatten die Musikfreunde Lantershofen am Sonntag wieder zu ihrem Frühlingskonzert in den Lantershofener Winzerverein eingeladen. Der Andrang war so groß, dass nicht alle Besucher einen Platz finden konnten. Die rund 200 Gäste, die schließlich Einlass in den Saal fanden, erlebten ein gut gelauntes Orchester, dass sich musikalisch ins nordwestliche Nachbarland "Niederlande" begab. "Holland Hup" hatten die Musikfreunde ihr Konzert genannt.
Der musikalische Leiter Manfred Sebastian konnte 45 Musiker auf der Bühne begrüßen. "Zum Orchester gehören rund 70 Musiker, aber Corona hat doch noch zu einigen Absagen geführt", so Sebastian. Musikalisch tat das dem bunten Nachmittag jedoch keinen Abbruch. Man startete standesgemäß, nämlich mit "Wilhelmus van Nassouwe", der Nationalhymne der Niederlande.
In der Folge bewiesen die Lantershofener Musiker, die nach langer musikalischer Abstinenz im vergangenen Oktober den Probenbetrieb wieder aufgenommen haben, ihr großes musikalisches Spektrum. Pop- und Rocksongs aus den Niederlanden wechselten mit Opernmelodien. Caro Emeralds "A Night like this" folgte beispielsweise der Holzschuhtanz auf der Komischen Oper "Zar und Zimmermann" von Albert Lortzing. Und nach Golden Earrings "Radar Love" ließen die Musikfreunde die "Tulpen aus Amsterdam" erklingen. Im Publikum gab es Textblätter und der ganze Saal erfreute sich singend dem niederländischen Frühlingsklassiker, den die Musiker im "Global Kryner Sound" der Wiener Band präsentierten.
Nach einer langen Pause bei Kibbeling, Matjes oder Frikandeln hieß es im zweiten Konzertpart zunächst "Hup Holland Hup." Der Fansong des niederländischen Fußballs sorgte sofort für gute Laune im bunt geschmückten Saal. Einem Medley mit "Hollands Hits" folgte der Sprung zurück in die 1970er Jahre, in denen die Band Teach-In mit "Ding a Dong" den Europäischen Schlagerwettbewerb 1975 gewinnen konnte. Über die "Cotton Fields" schwenkten die Musikfreunde noch einmal in Richtung Popmusik und ließen "Paloma Blanca" erklingen, wieder ein Hit aus 1975. Denn auch die damalige "George Baker Selection" war eine Band aus den Niederlanden. Und dass sich auch Peter Alexander der Musik aus dem Nachbarland bediente, zeigte am Ende des offiziellen Teils "Die kleine Kneipe", bei der die Menschen im Winzerverein wieder zum Textblatt greifen durfen. Und weil das alles so schön war, gab es hintendrauf noch einmal die "Tulpen aus Amsterdam."
Durch den Abend führte in diesem Jahr nicht der Dirigent selbst. Manfred Sebastian hatte die Rolle der Moderation Trompeterin Annika Ahrend-Assenmacher übertragen, die musikalische Hintergründe zu jedem einzelne Stück parat hatte und diesem dem Publikum näherbrachte. Das Konzert fand übrigens traditionell bei freiem Eintritt statt, dafür füllte sich die Spendenbox an den Ausgängen des Winzervereins nach Konzertende umso kräftiger. Die Musiker können das Geld gebrauchen, vor allem der Unterhalt der vereinseigenen Instrumente und der Notenkauf sind nicht günstig.