Sportstättenmangel in der Grafschaft
Mitgliederversammlung des VfB Lantershofen legt den Finger in die Wunde
Einst wurde der VfB Lantershofen, was so viel heißt, wie „Verein für Bewegungsspiele“, als der „Fußballverein“ im Ort tituliert. Das hat sich geändert, Turnen, Gymnastik, Aerobic oder Gesundheitswandern positionieren sich immer stärker. Und dennoch boomt auch der Fußball in Lantershofen und der Gemeinde. In Spielgemeinschaften. Aber die haben derzeit viel zu wenig Möglichkeiten, moniert VfB-Geschäftsführer Andreas Bauer. Im Rahmen der Hilfe nach der Flutkatastrophe im Ahrtal wurden die Sportplätze in Leimersdorf und Lantershofen anderweitig genutzt und dabei massiv beschädigt. Für den Kunstrasenplatz in Leimersdorf ist erst ab diesem Sommer mit einer Sanierung zu rechnen. Dauer: wohl ein halbes Jahr. Der Tennenplatz in Lantershofen dümpelt aber vor sich hin. Die Drainage scheint zerstört, die nasse Witterung der letzten Monate ließ kaum Trainingsbetrieb zu, weil der Platz immer wieder unter Wasser stand. Im Ort wünscht man sich mehr als nur eine Reparatur. „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen die Grafschafter Kicker mindestens einen weiteren Sportplatz“, so Bauer am Gründonnerstag zu den 40 Anwesenden bei der Mitgliederversammlung. Von der Bespielbarkeit her wäre ein Kunstrasen die beste Lösung. Im Augenblick wissen sich die vier Männer- und Frauenmannschaften, vor allem aber die 23 Jugendteams der Grafschafter Spielgemeinschaften nur bedingt zu helfen. Dank der SG Altendorf/Ersdorf kann ins Nachbar-Bundesland auf deren neue Kunstrasenanlage ausgewichen werden. Keine befriedigende Lösung.
Auch die Lantershofener Mehrzweckhalle kommt dank immer mehr Sport treibender Menschen an ihre Grenzen. Lagerraum für Übungsmaterial fehlt. Auf dieses wartet Übungsleiterin Iris Peltriaux dringend. Madeleine Breuer hat das Kinderturner wieder aufleben lassen, schon 70 Kids bewegen sich in drei Gruppen, eine weitere für Kinder ab einem Jahr ist in Aussicht. Nur Petra Frenzel hat keinen Platzmangel. Ihr Gesundheitswandern findet in freier Natur statt. Ganz neu sind nun Aerobic-Kurse zwei Mal die Woche.
Der VfB ist aber weit mehr als nur ein Sportverein. Hier trifft man sich, zum Beispiel beim Kinderkino. Die 60-Jahr-Feier im vergangenen Jahr war gut besucht, eine Ü30-Party am Halloween-Abend war ein voller Erfolg. Weil sich das alte Konzept eines Sportfestes nicht aufrechterhalten lässt, ist eine Sportwoche in Planung. Und weil in Lantershofen nun oftmals mehrere Vereine Events gemeinsam auf die Beine stellen, bleibt der VfB auch da nicht außen vor.
Die Regularien der Mitgliederversammlung sahen Wahlen diverser Vorstandsposten vor, alle Kandidaten wurden ohne Gegenstimme gewählt. Dieter Sebastian bleibt Vorsitzender, Maik Dünker ist neuer stellvertretender Geschäftsführer, Andreas Groß übernimmt das Amt des Schatzmeisters, Heinz-Albert Bender wird sein Stellvertreter. Zu Beisitzern gewählt wurden Wilfried Ley und Ricardo Otto. Für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt wurden Dieter Bornschlegl, Sven Wollert, Johannes Kappen, Egon Knieps und Dominik Knieps. Gewürdigt wurden die Verdienste von Wilfried Ley, der seit 2011 bereits Ehrenmitglied des VfB ist.