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Vorsicht - giftige Pflanze im Wald

Von Marco Böhm |

In der Nähe des alten Bahndamms wurden mehrere Pflanzen der Herkulesstaude gefunden. Gemeinde und Kreis sind informiert, um diese zu beseitigen. Bei Hautkontakt besteht die Gefahr von schweren Schäden an der Haut. Ein Dank gilt einem aufmerksamen Wanderer für die Weitergabe der Entdeckung.

Die Pflanze

Die Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum), auch als Riesen-Bärenklau bekannt, stammt aus dem Kaukasus und wurde schon im 19. Jahrhundert nach Europa eingeführt. Seit einigen Jahrzehnten breitet sich die 2 bis 4 Meter hoch werdende Staude immer stärker aus. Sie wird durch die Zunahme an Brachflächen, Uferrandstreifen, Industriebrachen und ähnlichen nicht unmittelbar genutzten Flächen indirekt gefördert.

Vor allem Gewässer mit ihren Überschwemmungsgebieten sowie Verkehrsanlagen (Verwirbelung entlang der Straßen und Gleise) bilden die Hauptverbreitungswege. Darüber hinaus werden die Samen über Erdbewegungen, Baumaßnahmen, Schälen von Straßenbanketten sowie über den Menschen (Zierpflanze im Garten, wilde Komposthalden, Aussaat als Bienenweide) verbreitet. Die Pflanze besiedelt fast alle Standorte.

Gesundheitliche Gefahren und Schutzmaßnahmen

Neben der Verdrängung der heimischen Flora und Fauna sowie den Erosionsschäden an Gewässern, rückt insbesondere die gesundheitliche Gefahr für den Menschen in den Vordergrund. Der Saft aller Pflanzenteile enthält photosensibilisierende Substanzen (Furanocoumarine), die in Verbindung mit Sonnenlicht (UV-Strahlung) teilweise zu schweren, verbrennungsähnlichen Schäden der Haut führen, die nur schwer abheilen. Die größte Gefährdung durch Sonnenlicht besteht 0,5 bis 2 Stunden nach Hautkontakt. Symptome / Hautrötungen entstehen nach etwa 24 Stunden.

Folgende Schutzmaßnahmen sind daher bei der Bekämpfung unbedingt zu beachten:

  • vollständige Bekleidung, Handschuhe und eine Schutzbrille mit seitlichem Schutz
  • Durchführung der Arbeiten bei bedecktem Himmel oder in den Abendstunden (geringere UV-Strahlung)
  • kein Einsatz von Freischneidern (hohe Spritzgefahr)

Gelangt Pflanzensaft dennoch auf die Haut, sofort mit Wasser und Seife abwaschen und ggf. einen Arzt aufsuchen. Die betroffenen Stellen sollten mindestens für 48 Stunden nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt und in den Folgemonaten mit Sonnencreme geschützt werden.

Quelle:www.wald-rlp.de/fileadmin/website/downloads/news/bekaempfung-herkulesstaude.pdf