Kinder und Sportler brauchen mehr Platz
Im Grafschafter Ortsbezirk Lantershofen tagte der Ortsbeirat. Auf der Agenda standen aktuelle und Zukunftsthemen: Hochwasserschutz, Verkehrssituation, Sport- und Spielstätten, alternative Bestattungsformen, Investitionen für die anstehenden Haushaltsberatungen oder der öffentliche Nahverkehr. Allesamt Dinge, die große Teile der immer weiterwachsenden Bevölkerung ansprechend sollten und in der Vergangenheit auch taten. Aber der Ortsbeirat blieb unter sich.
Dabei gibt es in dem Ort mit seinen gut 1.400 Einwohnern vieles, was der Verbesserung bedarf. Da wären die Spiel- und Sportstätten. Der örtliche Sportverein konnte seine Mitgliederzahl mehr als verdoppeln, bietet immer mehr Kurse für Erwachsene und Kinder an und benötigt Raum. Nur: der Sportplatz am südlichen Ortsrand, bei dem seit Befahrungen im Rahmen der Hilfe nach der Ahrtalflut vom Jahr 2021 Drainage und Bewässerung in Teilen zerstört sind und der bei stärkeren Regenfällen überflutet wird und bei Trockenheit starken Staub aufwirbelt, wurde vor wenigen Tagen von der Gemeindeverwaltung komplett dicht gemacht. Die letzte Sanierung ist rund 35 Jahre her und immer mehr großes und oft spitzes Gestein dringt durch die Sandschicht an die Oberfläche. Zu gefährlich für Fußball und andere Sportarten ist es geworden. Jetzt hat die Verwaltung erst einmal ein Schild aufgestellt. „Sportplatz gesperrt wegen Sanierungsarbeiten“ ist darauf zu lesen, dahinter ein dickes Ausrufezeichen. Im Ortsbeirat gehen sie derweil davon aus, dass es noch lange nicht zu Arbeiten am Sportplatz kommen wird. Denn der Sportverein möchte keinen Tennenplatz mehr haben, sondern einen Kunstrasen. Hierfür scheint aber laut Ortsbeirat noch nicht einmal die Zuschusssituation geklärt. Wie viel kostet eine Umwandlung? Was ist als Zuschuss aus der Wiederaufbauhilfe nach der Flutkatastrophe zu erwarten? Immerhin haben Rettungskräfte und Zeltbauer doch Zerstörungen unterhalb der Tragschicht angerichtet. Wie viel kaputt ist, vermag aber niemand zu sagen, dafür müssten die unterirdischen Anlagen freigelegt werden.
Sportverein und Ortsbeirat wünschen sich, dass es zumindest einmal weitergeht, dass Gespräche geführt und Planungen gemacht werden. Derweil haben sich die Sportler verzogen, unter anderem in die nicht allzu große Mehrzweckhalle, die die Kirche Ende der 1970er Jahre errichten ließ. Im Sportteil der Halle sorgen der große Lantershofener Tischtennisverein, dazu mehr und mehr die anderen Sportler und auch Schulen oder Kindergärten für eine Vollbelegung. Mit der Konsequenz, dass die Lagerfläche für Geräte zu klein geworden ist. Es bedarf eines Anbaus mit Vergrößerung des Lagers. Dazu haben Vögel in der Außenhaut der Halle Nistplätze errichtet und die Dämmung beschädigt. Auch das muss repariert werden. Der Sportplatz als Sanierungsfall stand im Vorjahr schon auf der Liste für den Haushalt und wurde einmal mehr gemeldet, die Mehrzweckhalle kommt hinzu.
Zudem erinnert der Ortsbeirat an Dinge aus seiner Liste des Vorjahres, wie eine hellere Beleuchtung für den Saal des örtlichen Bürgerhauses Winzerverein. Hier muss auch noch ein Parkplatz errichtet und dafür der Bach neugestaltet werden, was schon acht Jahre lang immer wieder verschoben wird.
Nicht nur die Sportler haben es derzeit schwer, auch die Kinder in Lantershofen. Immerhin wurde an einem der Kinderspielplätze nun endlich ein Sonnensegel über dem Sandkasten montiert. In gleichen Atemzug baute der Bauhof die Schaukel ab, da Sicherheitsabstände zu Masten des Sonnensegels nicht mehr einzuhalten waren. Die Kids brauchten neue Spiele und funktionierten das Segel zum Sandlager um. Nun fordert der Ortsbeirat eine neue Schaukel. Bei einem weiteren Spielplatz wäre das Gremium schon froh, wenn dort mal gemäht wurde, das Gelände wächst allmählich zu. Attraktive Spielplätze sehen anders aus.