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Aktuelles

aus dem Ortsbeirat

Wahlergebnisse für einzelne Dörfer nicht ermittelbar

Von Dorf in der Zeit e.V. |

Auszählverfahren aus dörflicher Sicht sehr unbefriedigend und bedauerlich

Zur Information der Lantershofener Bürgerinnen und Bürger und der Besucher der Internetseite Lantershofen.de hatte der Geschichtsverein "Dorf in der Zeit" gleich nach der Bundestagswahl versucht, zeitnah verlässliche Zahlen der konkreten Wahlergebnisse für Lantershofen zu erlangen. Im Internet zu finden waren aber nur Ergebnisse für die gesamte Grafschaft, aus den Tageszeitungen waren konkrete dörfliche Wahlergebnisse nicht zu ermitteln. Auch eine Nachfrage beim Wahlvorstand in Lantershofen blieb erfolglos, weil dieser nur die Stimmen aus den Wahlurnen gezählt hatte und die Briefwahlunterlagen gesondert über die Briefwahlvorstände bei der Gemeindeverwaltung ausgezählt wurden.

Eine telefonische Nachfrage bei Sachbearbeiter Sebastian Krupp in der Gemeindeverwaltung ergab, dass die Gemeinde fünf Briefwahlvorstände für alle Grafschaftdörfer gebildet hatte und die Briefwahlunterlagen auf diese mengenmäßig in etwa gleich zur Zählung verteilt wurden. So wurden zum Beispiel von einem der fünf gemeindlichen Briefwahlvorstände die Lantershofener und Birresdorfer Wählerstimmen gemeinsam ausgezählt. Demzufolge ist eine korrekte Zuordnung der Stimmen auf die einzelnen Dörfer nicht mehr möglich. Geschichtsvereins-Vorsitzender Thomas Schaaf beim Telefonat mit Sebastian Krupp: "Das ist aus dörflicher Sicht sehr unbefriedigend und bedauerlich. Bei den nächsten Wahlen sollte man versuchen, dies irgendwie zu ändern". Krupp merkte an, dass auch andere Bürger in dieser Sache schon vorstellig geworden seien, wies aber auch auf die Schwierigkeiten bei der Umsetzung einer dorfgenauen Zählung hin.

In einer Erläuterungsmail zur Problematik führte Krupp umfangreich aus: "Bei den vergangenen Bundestagswahlen wurden die Briefwahlvorstände bei der Kreisverwaltung eingerichtet, dort hatte man 2017 in lediglich zwei Briefwahlvorständen die Wahlbriefe aus der gesamten Grafschaft ausgewertet. Damals lagen wir zwar auch schon bei rund 2.500 Briefwählern, deren Stimmen man somit nicht mehr konkret auf die Ortsbezirke zuordnen konnte, da die Wahllokale aber immer noch knapp 4.800 Wähler auswerteten, wurde dieser Umstand noch nicht so stark wahrgenommen wie in diesem Jahr. Bei der aktuellen Wahl hat sich das Verhältnis praktisch umgedreht, 4.400 Briefwählern stehen 2.800 Urnenwähler gegenüber. Um dieses Briefwahlaufkommen zu bewältigen, wurden Briefwahlvorstände erstmalig bei der Gemeindeverwaltung gebildet. Dabei gibt es jedoch Vorgaben, nach denen z.B. einem Wahlvorstand eine bestimmte Mindestanzahl Wahlbriefe vorliegen soll, und jeder Wahlhelfer kann auch nur in einem Wahlvorstand Mitglied sein. Daher konnte die Gemeindeverwaltung leider nicht für jeden Ortsbezirk einen eigenen Briefwahlvorstand bilden. Es gab fünf Briefwahlvorstände, auf die unsere Ortsbezirke dann so aufgeteilt wurden, dass man einen mengenmäßig ungefähr vergleichbaren Arbeitsaufwand dort hatte. Aus diesem Grund erfolgte die Ergebnisermittlung der Briefwahl des Ortsbezirks Lantershofen gemeinsam mit der aus Birresdorf. Diese Zahlen werden auf unserer Homepage in Kürze eingestellt. Im Übrigen teilen wir die Auffassung der Landeswahlleitung, dass diese getrennte Ergebnisermittlung den Gegebenheiten in ländlicheren Gebieten so nicht gerecht wird. Eine Vereinheitlichung mit der Vorgehensweise bei den Landtagswahlen, bei denen Wahlbriefe in den jeweiligen Orten mit ausgewertet werden, würden wir begrüßen."